Burnout

Burnout ist eine psychische Erkrankung, die im Zusammenhang mit Arbeit  als anhaltender Erschöpfungszustand entsteht und auch Widerwillensyndrom genannt wird.

Die Symptomtrias nach Maslach und Jackson:

  1. emotionale Erschöpfung: chronische Müdigkeit, allein schon beim Gedanken an die Arbeit, Schlafstörungen, diffuse körperliche Beschwerden, Krankheitsanfälligkeit
  2. Depersonalisierung – Dehumanisierung: negative, zynische Einstellung zu KollegInnen, negative Gefühle den Hilfesuchenden gegenüber, Schuldgefühle, Rückzug, Vermeidungsverhalten und Reduzierung der Arbeit, automatisches, schablonenhaftes Funktionieren
  3. reduzierte Leistungsfähigkeit und Leistungsunzufriedenheit: subjektives Gefühl der Erfolglosigkeit und Machtlosigkeit, fehlende Anerkennung, dominierende Gefühle von Insuffizienz und permanenter Überforderung

Die Intention der Handlungen dient im Burnout nicht der Sache, sondern der Karriere, der Anerkennung, dem Einkommen oder der Pflichterfüllung, dem Gut-Sein-Wollen. Die Freude an der Sache ist verloren gegangen und Arbeit ist nur mehr „Mittel zum Zweck“. Es besteht keine Wertorientierung sondern eine reine Zielorientierung, die nicht zum Erleben von Inhalten führt, sondern zum Erreichen von gesteckten Zielen!

So wird der Wert des eigenen Lebens und der Eigenwert von Aufgaben und Menschen missachtet. Das, was man tut, wird nicht als wertvoll empfunden. Es gibt keine innere Zustimmung zu dem, was man tut!

Dadurch entsteht eine geistige Leere und Orientierungslosigkeit, das später übergeht in ein Sinnlosigkeitsgefühl, das sich auf immer mehr Bereiche des Lebens ausweitet.

Aber warum bekommen manche Menschen, die auch viel arbeiten, kein Burnout und andere schon?

Menschen mit einem echten existentiellen Sinn im Leben sind davor mehr geschützt. Untersuchungen haben gezeigt, dass Ärzte mit einem Sinn im privaten und beruflichen Bereich eine deutlich niedriger Erkrankung an Burnout zeigen, als solche, die nur privat erfüllt waren oder gar nirgends. Ein existentieller Sinn hat nämlich den Charakter, dass er zu innerer Erfüllung führt und so bleibt auch bei anhaltender Müdigkeit und Erschöpfung eine Kraftquelle im Menschen erhalten.

Ein Leben, das nur scheinbarem Sinn nachgeht, wie Erfolg und Karriere, landet in der existenziellen Leere, wird kräfteraubend, nährt nicht seelisch und erzeugt Stress. Statt Freude am Geschaffenen wird Stolz für die Leistung empfunden und da bleibt es innerlich kalt und leer dabei. Die Arbeit verliert ihren Eigenwert und bekommt lediglich einen Nutzwert. Das „Ausbrennen“ beginnt daher mit einer Entfremdung der Arbeit. Es herrscht eine Zielgerichtetheit vor und ist Ausdruck einer Lebenshaltung, in der der Nutzen das Wichtigste ist und vermeintlich zu einem erfüllten Leben führt. Diese Lebenshaltung führt aber nicht zum Erleben von wertvollen Inhalten, die seelisch nähren, sondern lediglich zum Erreichen von Zielen und das allein erfüllt nicht.

Prävention

  • Sich immer wieder folgende Fragen stellen
  • Wozu mache ich das?
  • Mach ich das tun? Erlebe ich, dass es gut ist, so dass ich es gerne tue? Gibt mir die Tätigkeit auch etwas?
  • Will ich dafür leben? Will ich dafür gelebt haben?

Faustregel:


Er mehr als die Hälfte der Zeit mit Dingen beschäftigt ist, die er nicht gerne tut, nicht mit dem Herzen bei der Sache ist oder keine Freude hat, der muss früher oder später mit einem Burnout rechnen.